Beschreibung
Wer bin ich? Bin ich eine oder bin ich viele?
Hier geht es um eine Rose, die unter vielen Namen unterwegs ist, am häufigsten wird sie als Belle de Crecy bezeichnet bzw. unter diesem Namen verkauft.
Sie ist sehr robust und außergewöhnlich in ihrer Farbgebung und sticht dadurch wirklich aus dem Farbkreis der Alten Rosen heraus.
Ihre Blütenfarbe ist in der Regel ein schiefergrau angehauchtes Violett mit teils blauen, teils rötlichen Reflexen. Aber sie kann selten auch schon mal dunkelrosenrot, rosa oder fast weiß blühen.
Natürlich hat sie einen sehr angenehmen starken Duft und bildet einen schönen Strauch.
Sie steht im Rosenpark Reinhausen im Vergleichsquartier der dunklen Alten Rosen und zwar zum Beispiel unter den Namen Ombree Parfaite (eine von Schuttheis, dort wurde sie vor einigen Jahren so angeboten und eine aus dem Europarosarium in Sangerhausen), dann bekamen wir sie als “Nestor”, aber auch als Boula de Nanteuil haben wir sie bekommen.
Dazu kommen noch 2 Fundrosen aus Deutschland, die ebenfalls identisch sind. Sogar als “Gallica Conditorum” hat sie sich eingeschlichen. Meteor ist ein weiterer Name, unter dem man diese Rose heute finden kann und die auch so im Vergleichsquartier der dunklen Alten Rosen im Rosenpark Reinhausen steht.
Meiner Meinung nach könnte sie vielleicht wirklich einmal unter einem dieser Namen in den Handel eingeführt worden sein, aber es ist nicht nur die Belle de Crecy, sondern außerdem Boula de Nanteuil, die in Frage kämen. Bei der Belle de Crecy wird oft angeführt, daß sie große Blütenstände bildet; das ist allerdings bei unserer Rose hier fraglich. Bei beiden Rosen beinhalten die Beschreibungen oft, die Blüten würden “schiefergrau verblühen” und das paßt wirklich auf unsere schöne Gallica-Rose.
Gallica-Rosen gehören zu den ältesten historischen Rosensorten. Ihre Farbpalette ist die breiteste der historischen Rosen, von (selten) weiß und hellrosa und pink über rosenrot bis zu dunklem Violett. Sie duften stark, sind sehr buschig, meist resistent gegen Pilzkrankheiten und sehr winterhart. Gallicas können gut auf eigenen Wurzeln stehen und produzieren oft Wurzelausläufer. Die Höhe liegt meist zwischen 1,2 m und 1,8 m. Den Strauch direkt nach der Blüte schneiden, im Frühjahr nur zu lange Neuaustriebe ganz leicht einkürzen. Verjüngungsschnitt: ab dem 3. oder 4. Standjahr die ältesten Triebe am Boden entfernen. Sonst bis zu einem Drittel der Höhe zu einem schönen, runden Strauch schneiden.